Atlantik-Abenteuer: Tipps für deinen Roadtrip durch Nordspanien
[Werbung – selbst bezahlte und organisierte Reise]
Frischer Wind weht mir um die Nase. Der Geschmack von Salz und der Duft von saftigen Buchenwäldern liegt in der Luft. Dazu im Hintergrund sanftes Meeresrauschen. Nur wenige Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Schäfchenwolken am sonst hellblauen Himmel. Sie wärmen angenehm mein Gesicht. Ich öffne meine Augen, blinzle der Sonne entgegen und fange sofort an zu strahlen, denn vor mir zeigt sich der Atlantik in seiner ganzen Schönheit. Er weiß genau, wie er mich um seinen Finger wickelt…
Während unserer Reise durch die unberührte und wilde Natur Nordspaniens kamen wir in den Genuss vieler solcher Momente. Wir entdeckten einsame Strände, blühende Wiesen und grüne Märchenwälder. Gleichzeitig staunten wir über beeindruckende Gebirgszüge, staubige Wüstenlandschaften und felsige Steilküsten.
Das Beste daran: wir waren oft ganz für uns allein. Nur einige wenige Pilger, unterwegs auf dem Jakobsweg in Richtung Santiago de Compostela, und andere erholungsdurstige Wanderer kreuzten unseren Weg: Idylle und Entspannung pur…
Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, schliefen wir in liebevoll geführten Hotels und Pensionen in kleinen, charmanten Städtchen, trafen hilfsbereite Einheimische und wurden mit köstlichen (und in Knoblauch triefenden) Speisen verwöhnt.
Weit und breit keine Hotelbunker, keine deutschsprachigen Speisekarten, kein Massentourismus. Nordspanien ist einfach anders.
Vielleicht geht es dir ja wie mir: noch vor wenigen Monaten wusste ich kaum etwas über die nordspanische Atlantikküste. Außer, dass es dort wahnsinnig schön, sehr grün und eben „so ganz anders“ sein soll.
Wenn das mal nicht drei schlagkräftige Argumente sind, die jedes Entdeckerherz sofort höherschlagen lassen. Meine Neugier war auf jeden Fall geweckt und je länger ich mich im Vorfeld mit der Region beschäftigt habe, desto größer wurde meine Vorfreude auf den Roadtrip.
Und mit genau dieser Begeisterung möchte ich dich hier und heute anstecken. Wer weiß? Vielleicht ist Nordspanien DAS Reiseziel für dich, nach dem du aktuell noch suchst.
„Nordspanien: ähm, wo ist das nochmal genau?“
Irgendwie ist es logisch, dass Nordspanien, nun ja, im Norden des Landes liegt und doch kam ich bei meiner Recherche ein wenig ins Grübeln, welche spanischen Regionen sich direkt am Atlantik befinden. Irgendwie hat man immer mal wieder von ihnen (wie z.B. dem Baskenland) gehört, aber sie beim (richtigen) Namen nennen, geschweige denn sie auf der Karte finden, fiel mir dann doch schwer.
Geht´s dir ähnlich? Erstens: das beruhigt mich und zweitens: komm, das ändern wir direkt, indem wir gemeinsam einen Blick auf die Karte werfen.
Wenn du über die spanische Landkarte in den Nordwesten Spaniens fährst und dich somit oberhalb von Portugal befindest, stehst du in der westlichsten Provinz Spaniens: in Galicien. Solltest du jemals den Jakobsweg wandern wollen, läge dort das Ziel deiner langen Pilgerreise.
Wenn du nun deinen Blick in Richtung Osten schweifen lässt, durchquerst du nacheinander die Regionen Asturien, Kantabrien und schließlich das Baskenland. All diese Gebiete liegen unmittelbar am Atlantik.
Was die Region Navarra auf der Karte zu suchen hat, obwohl sie keinen direkten Zugang zum Meer hat und auch nicht wirklich zum „grünen Norden“ Spaniens zählt? Berechtigte Frage!
Kurz gesagt: unsere Entdeckungsfreude ließ uns keine andere Wahl. Nachdem wir von einer außergewöhnlichen Naturlandschaft namens Bardenas Reales gehört hatten, die sich genau in dieser Region befindet, gab es kein Zurück mehr. DAS. MUSSTEN. WIR. SEHEN. Und daher nahmen wir den „kleinen Umweg“ gern in Kauf. Gleich verrate ich dir mehr dazu…
Roadtrip durch Nordspanien: wo waren wir unterwegs?
Zwei Wochen standen uns für unseren Roadtrip zur Verfügung. Ausreichend Zeit, um entspannt in die einzelnen Gebiete eintauchen zu können, gleichzeitig jedoch zu wenig Zeit, um einfach ALLES zu entdecken.
Daher konzentrierten wir uns bei unserem ersten Besuch auf Asturien, Kantabrien, das Baskenland und Navarra. Und genau hier sollte auch das Abenteuer beginnen…
„Wüste? Hat hier jemand etwas von einer Wüste gesagt? Der Norden Spaniens soll doch so grün und bunt sein – und überhaupt: eine WÜSTE mitten in Europa?“. So oder so ähnlich habe ich reagiert, als mir Thomas das erste Mal von dem Naturpark Bardenas Reales erzählt hat.
Aber ja, du liest richtig: in der nordspanischen Region Navarra liegt tatsächlich eine sogenannte Halbwüste. Halbwüste deshalb, da es neben der sandigen Landschaft auch vereinzelt Pflanzen zu sehen gibt. Grund genug diesem für uns unbekannten Fleckchen Erde einen Besuch abzustatten.
Und tatsächlich: die Landschaft vor Ort ist einfach einzigartig und jeden einzelnen Kilometer Umweg wert. Ein Boden aus Lehm, Kalk und Sand, tiefe Schluchten, markante Felsformationen, dazu am Himmel kreisende Geier – und all das eingebettet in die typischen Farben einer Wüste. Irre! Einfach nur irre!
Es fühlte sich für uns beinahe so an, als hätten wir einen Zwischenstopp auf einem fremden Planeten eingelegt. Kein Wunder also, dass die Halbwüste Schauplatz unzähliger Filmproduktionen ist: zuletzt glitt „Daenerys“ mit ihrem Drachen durch diese Wüste (Game of Thrones). Ich bin ehrlich: wäre tatsächlich ein Drache durch die Lüfte geflogen, es hätte mich nicht gewundert. Nein, es hätte schlichtweg ins Bild gepasst.
Und daher genossen wir den Aufenthalt in den Bardenas Reales in vollen Zügen und ließen uns nicht von der brütenden Hitze davon abhalten, die mondähnliche Landschaft ausgiebig zu erkunden. Am Ende glühte nicht nur die Sonne, sondern auch unsere Speicherkarte…
Übrigens ist die Fläche der Halbwüste mit ca. 420 km² genauso groß wie Köln. Im Vergleich zur Sahara mit 9,2 Mio. km² also ein winzig kleines Staubkorn, das vor Ort jedoch ein imposant großes Gebiet umfasst, das man unmöglich an nur einem Tag erkunden kann.
Beeindruckender konnte unser Trip durch Nordspanien also nicht starten. Voller Abenteuerlust machten wir uns nun auf den Weg in Richtung Norden an die Atlantikküste.
Falls du Lust auf ein paar Videos hast, schau gern in meinen „Wüsten-Instagram-Highlights“ vorbei.
Asturien: im Herzen des grünen Nordspaniens
Und da waren wir: inmitten der wunderschönen Costa Verde (der „grünen Küstenlandschaft“ Nordspaniens) mit ihren saftig und bunt blühenden Wiesen. Wir konnten gar nicht anders, als uns direkt von ihrer Idylle in den Bann ziehen zu lassen.
Ein Einheimischer verriet uns stolz, dass es in Asturien 207 zum Teil kilometerlange Strände zu entdecken gäbe und dass jeder einzelne Strandabschnitt, jeder Küstenverlauf und jede Bucht eine ganz eigene Geschichte zu erzählen habe. Und dem ist auch so: für jeden Geschmack von „blühend-romantisch“ bis „schroff-kühl“ ist etwas dabei.
ALLE Strände haben wir natürlich nicht besuchen können (auch wenn wir das gern getan hätten), aber schließlich warteten neben den Stränden auch noch weitere Orte auf uns, die entdeckt werden wollten. So auch das beeindruckende Hochgebirge Picos de Europa („Gipfel Europas“), das sich Asturien mit seinem östlichen Nachbarn Kantabrien teilt.
Die Gipfel des Kalkstein-Massivs ragen über 2.000 Meter in die Höhe: ein ziemlich beeindruckender Anblick, der sofort darauf Lust macht, den Nationalpark zu besuchen. Er erstreckt sich über weite Teile des Gebirges und ist ein wahrgewordener Traum für Wanderer und Naturliebhaber: vorbei an tiefen Schluchten, malerischen Bergseen, dichten Nebelwäldern und kleinen Flüssen.
Kein Wunder also, dass sich unter anderem auch der europäische Braunbär in dieser Gegend rundum wohlfühlt. Zwar haben wir (leider oder vielleicht auch zum Glück) keinen zu Gesicht bekommen, dafür leisteten uns auf unseren Ausflügen freilebende, quirlige Bergziegen, wilde Pferde und gemütlich umherziehende Rinder Gesellschaft. Ein lustiges Trüppchen also mit dem man streckenweise so unterwegs war…
Asturien ist wild und kontrastreich: die Region bezaubert einerseits mit traumhaften Stränden und überrascht gleichzeitig mit einer eindrucksvollen Gebirgslandschaft. Sie ist damit ideal für einen abwechslungsreichen Urlaub inmitten schönster Natur.
Kantabrien: Bergpanorama trifft Dünenlandschaft
Aber nicht nur Asturien hat uns landschaftlich verwöhnt. Auch Kantabrien begrüßte uns mit einer bunten Vielfalt aus saftig grünen Tälern, tiefen Flussmündungen, weitläufigen Buchten, herrlichen Stränden und steilen Felsküsten.
Und all das vor der beeindruckenden, zum Teil mit Schnee bedeckten Bergkulisse des Picos de Europa, die sich wie oben bereits erwähnt bis in diese Region hinein erstreckt. Der größte Berg Kantabriens ist übrigens der Torre de Cerredo mit 2.648 Metern und ist damit fast so hoch wie die Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg.
An der Küste Kantabriens sieht man vor allem eines: beeindruckende Steilküsten und langgestreckte Dünen. Ein besonders schöner Spot ist der Naturpark Dunas de Liencres: die Dünen am kantabrischen Meer.
Aber nicht nur die Naturschönheiten begeisterten uns, sondern auch die kleinen, historischen Städtchen, wie z.B. Santillana del Mar: ein mittelalterlicher Ort, der nicht, wie man vermuten könnte, am Meer liegt, sondern inmitten von Kantabrien.
Gepflasterte, schmale Gässchen, blumengeschmückte Hausfassaden, urige Holzbalkone sowie ein imposantes Kloster: das kleine Städtchen brachte es tatsächlich fertig, uns in ein anderes Zeitalter zu versetzen.
Tagsüber kann es (leider) mitunter sehr wuselig werden und ja, das liegt unter anderem an den gefürchteten Touribussen, die angerollt kommen. Gegen späten Nachmittag wurde es jedoch schlagartig ruhiger, das Tempo in der Stadt verlangsamte sich und eine gemütliche Atmosphäre machte sich wieder breit.
Daher lege ich dir ans Herz, Santillana del Mar nicht als Durchfahrtsziel einzuplanen, sondern unbedingt eine Nacht vor Ort zu bleiben, um genau diese Stimmung am Abend und am Morgen miterleben zu können.
Das Baskenland: zwischen grünen Wäldern und wilder Küste
Nachdem wir bereits Navarra, Asturien und Kantabrien erkundet hatten, stand noch unser Besuch im Baskenland bevor. Voller Vorfreude darauf, die Eigenheiten dieser Region kennenzulernen, stürzten wir uns hinein in die grüne, hügelige Landschaft, die mit schier endlosen Wäldern bedeckt ist.
Besonders beeindruckend war der Naturpark Gorbeia im Süden des Baskenlandes. Dort warten märchenhafte Waldabschnitte mit jahrzehntealten Kopfbuchen, die mit dickem, weichem Moos bewachsen sind, auf dich.
Neben den friedlichen Wäldern irgendwo im Nirgendwo, hat das Baskenland aber auch eine sehr wilde Seite. Wo sonst als an der rauen Atlantikküste?
Ein Ort, der uns besonders in seinen Bann gezogen hat, war die Felsenküste Gaztelugatxe. Auch hier kommen Game of Thrones Fans wieder auf ihre Kosten, denn wer die Serie geschaut hat, erkennt die Burg Dragonstone sofort wieder. Aber Achtung: die Burg ist in Wirklichkeit eine Kapelle und du stößt auf großen Unmut der Einheimischen, wenn du diesen Unterschied nicht kennst.
Der Ausblick von oben herab auf die Insel und von der Insel hinaus auf den weiten Atlantik ist aber keineswegs nur etwas für Serienjunkies. Sieh selbst:
Ein weiteres, baskisches Highlight ist der Strand Playa Itzurun im Örtchen Zumaia. Was den Strand so besonders macht? Das Flysch!
„Flysch, bitte was?“ Das sogenannte Flysch ist ein Gestein, das weit weniger hart ist, als man zunächst glaubt, wenn man es das erste Mal sieht. Wenn man abgebröckelte Steine in die Hand nimmt, zerbröseln sie sofort und erinnerten mich daher ein wenig an weich gewordenen Schiefer. Die vielen unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten verleihen dem Strand seine Einzigartigkeit.
Die Felsen ragen am Strand nicht nur aus dem Sand, sondern auch aus dem Wasser heraus – und das ergibt (insbesondere bei Abendsonne) ein beeindruckendes Bild. Fast ein bisschen so, als würde der Rücken eines Drachens zu sehen sein…
Was soll ich sagen? Das Baskenland war der krönende Abschluss unseres Roadtrips durch Nordspanien. Und während ich mit diesem Artikel unsere Reise Revue passieren lasse, wird mir eines immer klarer: ich muss unbedingt nochmal dorthin.
Und falls es dir inzwischen auch in den Fingern juckt, was mich wahnsinnig freuen würde, habe ich noch einige Reisetipps für dich zusammengestellt, damit dein Roadtrip in den Norden Spaniens genauso unvergesslich wird wie unserer….
Praktische Tipps rund um deinen Roadtrip durch Nordspanien
Der Weg ist das Ziel: deine Anfahrt
Während du aus dem Norden kommend zunächst durch Belgien fährst, passierst du aus dem Süden kommend erst die Schweiz, bevor beide Strecken weiter durch Frankreich verlaufen.
Sollte dabei Paris auf deiner Strecke liegen, empfehle ich dir das Verkehrsaufkommen in der Stadt unbedingt z.B. mit Hilfe von Google Maps im Auge zu behalten. Thomas und ich sind auf einem anderen Roadtrip schon mal „in den Genuss“ des Parisers Feierabendverkehrs gekommen und ich gebe offen zu: das muss ich kein zweites Mal erleben. Es kann sich also je nach Straßenlage durchaus lohnen, bewusst einige Kilometer mehr in Kauf zu nehmen und die Stadt zu umfahren. Deine Nerven werden es dir danken.
Mautgebühren
Sowohl in Frankreich als auch in Spanien fallen Mautgebühren an, die je nach Strecke zu einer stolzen Summe heranwachsen können, sodass du sie im Vorfeld unbedingt in deine Reiseplanung einfließen lassen solltest.
Wir haben beispielsweise aus Köln kommend knapp 100,- Euro bis zu unserer ersten Station in „Navarra“ gezahlt. Hinzu kommen die Spritkosten, die in unserem Fall bei ca. 130,- Euro lagen. Neben der Rückfahrt solltest du zusätzlich noch die Fahrten vor Ort einberechnen, die dich ggf. auch über mautpflichtige Straßen führen.
Tipp: um keine bösen Überraschungen hinsichtlich der Kosten zu erleben, empfehle ich dir den ADAC Routenplaner. Er berechnet dir neben der Route an sich nicht nur die Mautgebühren für deine individuelle Strecke, sondern gibt dir auch einen verlässlichen Überblick über die anfallenden Spritkosten.
Alternative Anreisemöglichkeiten
Der Norden Spaniens verfügt über zwei internationale Flughäfen, und zwar in „Bilbao“ und in „Santiago de Compostela“. Aber auch die umweltschonendere Variante per Bahn ist möglich. So kannst du beispielsweise bequem mit dem Thalys bis Paris düsen und von dort aus mit den regionalen Bahnen weiterfahren.
Länge deiner Reise durch Nordspanien: wie viel Zeit solltest du einplanen?
Wenn du erstmal – so wie wir – in die einzelnen Regionen „reinschnuppern“ möchtest, reichen zwei Wochen aus. Allerdings muss dir dabei bewusst sein, dass du bei der Reiseplanung ein paar Abstriche machen musst. Thomas und ich haben beispielsweise (schweren Herzens) darauf verzichtet, durch Galicien zu reisen und haben darüber hinaus auch einige Städte wie Bilbao links liegen lassen müssen.
Um also der Vielseitigkeit Nordspaniens tatsächlich gerecht zu werden, empfehle ich dir, ganze drei Wochen einzutauchen. Es sind nämlich nicht nur die einzelnen Stationen deines Roadtrips, sondern auch die Fahrten dazwischen, die du ohne Zeitdruck erleben solltest. Schließlich fährst du durch wunderschön grüne Landschaften, teilweise direkt am Meer entlang, und du entdeckst dabei immer wieder (ungeplant) traumhafte, zum Teil einsame Buchten und kleine Fischerdörfer.
Ehrlicherweise bin ich sehr froh darüber, dass wir auf unserem ersten Roadtrip durch Nordspanien noch nicht alles gesehen haben, denn so haben wir (noch) einen Grund mehr, nochmal dorthin zu reisen…
Wetterlage: die beste Reisezeit für deinen Trip
Nordspanien wird dich das ganze Jahr über mit einem angenehmen Klima und milden Temperaturen verwöhnen (Sommer: Ø 27 Grad/Winter: Ø 11 Grad). Im Hochgebirge ist es naturgemäß kälter, sodass zwischen Oktober und Mai in den Bergregionen auch Schnee fällt.
Gleichzeitig ist die spanische Atlantikküste deutlich regenreicher, als der Rest des Landes. Logisch: nur deshalb ist die Region so viel grüner und wird daher auch „España Verde“ (das „grüne Spanien“) genannt.
Auch im Sommer gibt es Regentage, doch sind diese meistens nicht von Dauer. Am trockensten ist es in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Da im Juli und August die Hochsaison herrscht und die sonnengeplagten Spanier und Franzosen an die frische Küste flüchten, empfehle ich dir für deinen Roadtrip durch Nordspanien die Monate Juni oder September.
Thomas und ich waren Anfang September unterwegs, hatten während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes nur zwei Regentage und oftmals wunderbares T-Shirt-Wetter mit Temperaturen von über 20 Grad. Nur an den Randzeiten, sprich am Morgen oder auch abends, brauchten wir einen Pulli und eine leichte Jacke.
Für dein Wohlbefinden: Schlafen und Essen in Nordspanien
Gemütliche Unterkünfte und leckeres Essen gehören zu einem gelungenen Roadtrip dazu. Erst dann wird deine Reise zu einem „runden Erlebnis“.
Unterkünfte
In Nordspanien – abseits der größeren Städte wie z.B. Santander – wirst du bis auf sehr wenige Ausnahmen (wie z.B. das „Hotel Cuevas“, s. unten) vergeblich nach bekannten Hotelketten und hippen Designhotels suchen. Hier regiert die Gemütlichkeit. Kleine, urige Unterkünfte mit viel Liebe zum Detail und äußerst hilfsbereiten Gastgebern heißen dich Willkommen.
- Navarra: Hospedería de Alesves in Villafranca
- Asturien: Casona de la Paca und Hotel Rural El Pandal in Ardisana
- Kantabrien: Hotel Cuevas in Santillana del Mar
- Baskenland: Hotel Katxi in Morga
In nahezu jeder Unterkunft haben wir daher nicht nur sehr herzliche Menschen kennengelernt, sondern sind ebenfalls mit wertvollem Insiderwissen versorgt worden. Und wenn es nur der „heiße Tipp“ war, wo es den leckersten Fisch im Ort zu essen gibt.
Restaurants
Beim Gedanken an das Essen in Nordspanien läuft mir direkt das Wasser im Mund zusammen. Ob du frische, vegetarische Gerichte oder ein saftiges Steak liebst, gegrillt, gebraten oder gekocht bevorzugst, viel Soße oder gar keine Soße magst: für jeden Geschmacksnerv ist etwas dabei.
Durchgehende Küche ist dabei übrigens genauso unüblich wie ein Abendessen ab 18 Uhr. Gegessen wird, wie bei den Einheimischen üblich, von 14 bis ca. 16 Uhr zu Mittag und ab 21 Uhr zu Abend. Basta. Ende der Diskussion.
Zum reichhaltigen Essen gibt es fröhliche Musik, viel Gelächter, laute Unterhaltungen und spielende Kinder. Dazu fließt regionales Bier und der berühmte Apfelwein („Sidra“), der vom Kellner mit lang ausgestrecktem Arm aus einer abenteuerlichen Höhe eingeschüttet wird. Wie der Meter Apfelweinstrahl zielsicher im winzigen Glas auf dem Tisch landet, ist mir bis heute ein Rätsel. Ein „normales Abendessen“ in Nordspanien wird damit zu einem echten Erlebnis.
Supermärkte
Wenn es mal weniger spektakulär zugehen soll, findest du in Nordspanien in nahezu jedem Städtchen einen Supermarkt. Gerade in ländlichen Gebieten beschränkt sich die Auswahl jedoch meist auf nur ein einziges Geschäft mit einem recht übersichtlichen Angebot und zum Teil sehr eingeschränkten Öffnungszeiten. Erkundige dich daher unbedingt vorab, wann du die Möglichkeit hast, dort etwas einzukaufen, damit du nicht mit knurrendem Magen einschlafen musst.
Und: hab immer ausreichend Bargeld dabei. In den abgelegeneren Örtchen konnte ich nur selten mit Karte zahlen. Hinzu kam, dass dort nicht ein Wort Englisch gesprochen wird. Entweder du bist also der spanischen Sprache mächtig oder aber du kämpfst dich mit Händen und Füßen durch. Das hat eigentlich (fast) immer sehr gut funktioniert.
Dies gilt natürlich nicht für die größeren Städte in Nordspanien. Dort findest du immer ein sogenanntes Centro Comercial. Teilweise haben diese die Ausmaße einer riesigen Shopping Mall, in jedem Fall findest du hier aber immer auch einen Supermarkt. Eine besonders gute und vor allem große Auswahl samt günstigen Preisen bieten Alcampo und Carrefour.
Ob regionale Lebensmittel aus dem Supermarkt oder frisch zubereitete Gerichte im Restaurant: kulinarisch wird Nordspanien dich restlos verwöhnen. Versprochen!
All diese Eindrücke haben bei mir einen bleibenden Eindruck und den dringenden Wunsch hinterlassen, wiederzukehren.
In ein Spanien, das in der Tat „so ganz anders ist“, wie man mir im Vorfeld gesagt hat. Das sich seinen ursprünglichen Charakter, seine Leichtigkeit und seine Schönheit bewahrt hat und dies absolut zu Recht mit Stolz zeigt. Ein grünes Spanien mit milden Temperaturen, wenig Touristen und einer unendlich schönen Natur. Wer hätte es gedacht?
Für noch mehr Eindrücke schau gern mal in meinen Instagram-Highlights aus Nordspanien vorbei.
Bis
dahin schicke ich dir liebe Grüße, „muchos saludos“,
deine Christina
Transparenz für dich: den oben beschriebenen Roadtrip durch Nordspanien habe ich vollständig selbst bezahlt und organisiert.
Sandy Astafieff
Dein Blog ist ganz wundervoll und deine Texte sind sehr ansprechend und lebendig. Deine Art zu schreiben gefällt mir sehr gut und du hast an alles gedacht. Top, da schaut und liest man gerne rein?
Christina | Naturauszeiten
Liebe Sandy,
ich danke dir für deine tolle Rückmeldung zu meinem Blog.
Das freut mich wirklich sehr!
Ich schicke dir herzliche Grüße,
Christina ?