Lass dich von Islands einzigartigem „Diamond Beach“ verzaubern
Als ich das erste Mal inmitten von kristallklaren Eisbrocken im tiefschwarzen Sand am Diamond Beach in Island stand, stockte mir buchstäblich der Atem.
Alles, was ich in dem Moment fertigbrachte, war ein kaum hörbares „WOW“ in die eisige Luft zu hauchen.
Es fühlte sich an, als würde die Zeit mir zuliebe einen kleinen Augenblick stillstehen, damit ich diesen einmaligen Anblick realisieren und für die Ewigkeit festhalten konnte.
Und ja, wenn ich die Augen schließe und an den Diamond Beach denke, erinnere ich mich sehr genau an den feinen, schwarzen Sand unter meinen Schuhen, an die tosenden Wellen und vor allem an die zigtausend unterschiedlich geformten Eisdiamanten, die überall im Stand verstreut lagen.
Ohne Zweifel: dieser Strand ist einer der faszinierendsten Orte, die ich je gesehen habe.
Wenn dich bei dem Gedanken an eine spektakuläre Eislandschaft auch die Abenteuerlust packt, dann verrate ich dir jetzt alles über diese magische Landschaft im Südosten Islands.
Vorfreude auf eisige Diamanten: was erwartet dich?
Das ungewöhnliche Bild am Diamantenstrand kannst du bereits von dem großen Schotterparkplatz, auf dem du bequem dein Auto abstellen kannst, erspähen.
Vor dir liegt die Weite des Ozeans und ein langgezogener, pechschwarzer Lavastrand – übersät mit unzählbar vielen fantasievollen Eisformationen. Mal spiegelglatte, mal spitze, mal große, mal winzig kleine, mal kristallklare, mal milchige – und eines sind sie alle: strahlend schön.
Kein Wunder also, dass ich mich nahezu bei jedem Besuch des Strandes in einen kleinen Rausch fotografiere.
Zu unterschiedlich, zu speziell sind die einzelnen Eisdiamanten. Immer wieder überkommt mich das Gefühl, ein noch ausgefalleneres Exemplar gefunden zu haben, das ich natürlich mit der Kamera festhalten möchte.
Du hast mein Wort: dir wird es ähnlich gehen…
Jedes einzelne in der Sonne funkelnde Stück Eis beendet am Diamond Beach seine lange Reise, die es einst am Gletscher angetreten ist.
Diese Reise führt das Eis, nachdem es am vorderen Rand der Gletscherzunge abgebrochen ist, geradewegs hinein ins eiskalte Wasser der Gletscherlagune „Jökulsárlón“, wo es sich zunächst neben zahlreichen anderen Eisbrocken im Wasser tummelt.
Ganz gemächlich und ohne Eile treibt der Eisblock anschließend durch einen schmalen Wasserlauf hinaus aufs offene Meer.
Das bisher ruhige und friedliche Vorankommen nimmt in diesem Moment reichlich Fahrt auf.
Die hereinbrechenden, zum Teil sehr stürmischen Wellen nehmen das Eis in Empfang und spülen es mit aller Kraft zurück zum schwarzen Sandstrand.
Und dort liegt es nun: das glitzernde Stück Gletschereis. Bereit, sich von den Strapazen der wilden Reise zu erholen und bereit, von dir bewundert und bestaunt zu werden.
So kurz die „Reisedauer“ auch klingen mag, das am Diamond Beach gestrandete Eis ist bis zu sagenhaften 1000 (!) Jahre alt. Kaum vorstellbar, oder?
Die schleifenden Wellenbewegungen des Salzwassers sorgen für die individuelle Form und Größe der Eisblöcke.
Und so unterschiedlich die einzelnen Eisskulpturen nach ihrer Reise aussehen, so verschieden ist auch bei jedem Besuch das Gesamtbild am Strand.
Das Eis bleibt noch immer durch die heranrollenden Wellen leicht in Bewegung, sodass sich die Anordnung der Eisdiamanten ständig ändert.
Eines wird dadurch völlig unmöglich: den einen Eisbrocken nochmal wieder zu finden.
Glaube mir, ich habe dies schon „verzweifelt“ versucht und erfolglos aufgegeben (und zwar genau in dem Moment, als mir ein anderes Stück Eis doch noch spektakulärer vorkam…).
Aufgrund meiner nicht enden wollende Begeisterung für diesen einzigartigen Ort ist der Diamond Beach auf jeder Islandreise fester Bestandteil unserer Planung und nach wie vor mein persönliches, unangefochtenes Highlight unter den vielen beeindruckenden Naturphänomenen des Landes.
Möchtest du auch mal in den Genuss dieses einzigartigen Ortes kommen und ihn fotografisch mit nach Hause nehmen? Dann freuen Thomas und ich uns darüber, wenn du uns auf einem unserer Fotoworkshops auf Island begleitest.
Los geht´s: wo genau in Island findest du den „Diamond Beach“?
Der schwarze Vulkansandstrand im Südosten Islands ist leicht für dich zu erreichen, da er unmittelbar neben der Ringstraße und nur wenige Meter von der Gletscherlagune „Jökulsárlón“ und damit am südlichen Rand des „Vatnajökulls“, dem größten Gletscher Europas, liegt.
Es begrüßt dich ein sehr holpriger und steiniger Schotterparkplatz, der dich nicht nur mit einer ungewollt harten Rückenmassage verwöhnt, sondern dir gleichzeitig genug Platz zum Parken deines Autos bietet.
Wenn du auf einer Rundreise in Island unterwegs bist
Ganz gleich, welche Richtung du auf deiner Rundreise einschlägst, die Ringstraße führt dich automatisch am Diamond Beach vorbei.
Südwestlich liegt der beliebte Ort „Vik í Mýrdal“ mit seinem wilden „Reynisfjara-Strand“. Von dort aus fährst du etwa zweieinhalb Stunden (192 Kilometer) zum Eisstrand. In nordöstlicher Richtung liegt mit nur einer Stunde Fahrtzeit (80 Kilometer) das beschauliche und für seine hervorragende Hummerküche bekannte Städtchen „Höfn“.
Beide Orte eignen sich bestens für dich, um von dort aus zum Diamantenstrand aufzubrechen.
Wenn du dich in Reykjavik oder im Golden Circle aufhältst
Auch wenn du keine Rundreise in Island planst, lege ich dir den Besuch des Diamond Beaches sehr ans Herz und hoffe, dass ich dich mit meinen geschilderten Eindrücken und den Bildern der skurrilen Landschaft bereits davon überzeugen konnte.
Aber nicht nur der Strand an sich, sondern bereits der Weg dorthin hält zahlreiche Highlights für dich bereit: atemberaubend weite Landschaften, die tosenden Wasserfälle „Seljalandsfoss“ und „Skógafoss“, den unaussprechlichen Vulkan „Eyjafjallajökull“, den oben bereits erwähnten „Reynisfjara-Strand“ und die Ausläufer der Gletscher – um dir nur einige Naturschauspiele von vielen, vielen anderen zu nennen.
Die Entfernung von Reykjavik beträgt um die 370 Kilometer, was in etwa fünf bis sechs Stunden Fahrtzeit entspricht – ohne die Stopps an den oben genannten Stellen miteinberechnet zu haben.
Daher empfehle ich dir in diesem Fall mindestens eine Übernachtung in der unmittelbaren Umgebung vom Diamond Beach, damit du dir für alles ausreichend Zeit nehmen kannst.
Ganz gleich, ob du dich auf eine Rundreise begibst oder dich auf den Golden Circle konzentrierst: wenn es deine Zeit zulässt, lass dich auf dieses ganz besondere Eisabenteuer ein. Ich verspreche dir: du wirst es nicht bereuen.
Should I stay or should I go: wie viel Zeit solltest du für den Strandbesuch einplanen?
Vielleicht geht es dir ähnlich wie mir: es fällt mir oft schwer, im Vorfeld einer Reise abschätzen zu können, wie lange ich mich in einem bestimmten Gebiet aufhalten werde. Woher sollst du es auch wissen, wenn du noch nie vor Ort warst?
Folgende Aspekte solltest du in deine Überlegungen einfließen lassen
➸ Abenteuerlust: es gibt viel zu entdecken
Ein gemütlicher Spaziergang über den langen Strand verbunden mit der Suche nach dem schönsten Eisdiamanten braucht seine Zeit. Als ich vor vier Jahren das erste Mal am Diamantenstrand stand, kam ich aus der Abenteuerlust gar nicht mehr heraus.
Es gibt so viel zu sehen. So viel zu entdecken. Ich bin mir sicher, dir wird es ähnlich gehen – insbesondere dann, wenn du auch das erste Mal dort bist.
➸ Die ungewisse Variable: das Wetter
Eines kannst du (leider) nicht im Voraus planen: die Wetterlage vor Ort. Vielleicht überrascht Island dich mit einem klaren, blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein. Vielleicht „ärgert“ dich Island aber auch mit nassem, nebligem und sehr windigem Wetter und macht dir damit einen Strich durch die Rechnung.
In diesem Fall bist du glücklich, wenn du über Nacht bleibst und am nächsten Tag auf besseres Wetter hoffen kannst.
➸ Hell oder dunkel: die Jahreszeiten
Während du im Sommer in den einmaligen Genuss der Mitternachtssonne kommst, sind die isländischen Tage im Winter sehr, sehr kurz. Das bedeutet: deine zur Verfügung stehende Zeit vor Ort ist unter Umständen stark begrenzt.
Damit du nicht im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln tappst, informiere dich vorab über die Sonnenauf- und untergangszeiten. So bist du auf der sicheren Seite und musst nicht mit einer Taschenlampe bewaffnet nach den Eisdiamanten suchen.
➸ Farbspektakel: Nordlichter über den Eisdiamanten
Im Winter die Nordlichter am weiten Himmel zu beobachten ist ein Erlebnis, das mir nach wie vor extrem unter die Haut geht und eine Gefühlsexplosion in mir hervorruft, die ich bisher in der Form noch nicht kannte. Es ist eine wilde Mischung aus Demut, tiefer Dankbarkeit, Faszination, Melancholie und Freude.
Daher suchen wir für dieses ganz besondere Naturereignis immer die schönsten Gebiete vor Ort auf: so auch den Diamond Beach. Solltest du es auch auf das bunte Farbspektakel am Nachthimmel abgesehen haben, ist eine „Übernachtung“, die in dem Sinne ja eigentlich keine ist, in der näheren Umgebung logischerweise unumgänglich.
➸ Randzeiten: wie du den Strand für dich allein genießen kannst
Den schönsten Strand Islands mit vielen anderen Menschen teilen? Solltest du darauf genauso wenig Lust haben wie wir, komm früh morgens zum Sonnenaufgang oder am Abend zum Sonnenuntergang vorbei.
Du wirst erstaunt sein, wie leer der Diamond Beach um diese Uhrzeiten sein wird. Und der motivierende Nebeneffekt: du genießt (natürlich bei entsprechender Wetterlage) einmalige Lichtstimmungen, die sich tagsüber in der Form nicht blicken lassen.
Tipp: sollte es aus zeitlichen Gründen nicht passen, in den Randzeiten vor Ort zu sein, empfehle ich dir, den Strand einfach einige Meter weiter durchzugehen. Je weiter du dich vom Parkplatz entfernst, desto leerer wird der Strand und du hast die Möglichkeit, die Eisdiamanten in Ruhe für dich allein zu genießen.
➸ Gletscherlagune „Jökulsárlón“: wo die Reise beginnt
Direkt an den Diamantenstrand angrenzend liegt die größte Gletscherlagune Islands: „Jökulsárlón“. Vom trockenen Ufer aus kannst du beobachten, wie sich die einzelnen Eisblöcke mit langsamen, schwimmenden Bewegungen auf Reisen in Richtung Atlantik begeben.
In der wärmeren Jahreszeit zwischen April und Oktober hast du zusätzlich die Möglichkeit, eine spektakuläre Bootstour auf dem Gletschersee zu unternehmen – unmittelbar durch die Eisberge hindurch und an den herumtollenden, zutraulichen Seerobben vorbei.
➸ Europas größter Gletscher „Vatnajökull“: willkommen in der Eishöhle
Von der Gletscherlagune starten täglich verschiedene geführte Touren, die dich mit riiiiesigen Jeeps auf den Gletscher hinaufbringen. Im Winter kannst du sogar geheimnisvolle Eishöhlen besuchen. Ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst. Diese Touren dauern mindestens drei Stunden, können jedoch auch tagesfüllend sein.
Ich empfehle dir, die Touren ohne Stress im Vorfeld online zu buchen, sodass du nicht Gefahr läufst, keinen Platz mehr auf einer Tour zu bekommen. Mal abgesehen davon, dass die Zeit vor Ort viel zu wertvoll ist, als dass du sie mit dem Vergleich von Preisen der jeweiligen Touranbieter vergeuden solltest.
➸ Der Weg ist das Ziel: deine Anreise
Es macht einen großen Unterschied, ob du bereits eine mehrstündige, anstrengende Autofahrt hinter dich gebracht hast oder nur wenige Minuten bis zum Diamond Beach gefahren bist. Dies solltest du bei deiner Planung ebenfalls unbedingt berücksichtigen.
Mein Fazit: den Diamond Beach und seine unmittelbare Umgebung nur auf der Durchreise zu besuchen, würde dem, was diese Gegend für dich zu bieten hat, nicht gerecht werden, denn die beeindruckende Gletscherlandschaft bildet gewissermaßen das isländische Herzstück. Genau hier kannst du den eisigen Puls des Landes wirklich spüren. Den Puls, den Island so besonders, so andersartig und damit so einzigartig macht.
Daher gönn dir ausreichend Zeit, bleib unbedingt über Nacht und genieße das Eisabenteuer mindestens an zwei Tagen.
Der Diamond Beach versprüht eine Magie, die mich jedes Mal aufs Neue in ihren Bann zieht. Ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe, dass dies einer der beeindruckendsten Orte auf der Welt ist, die ich bisher bereisen durfte. Ein Ort, der mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und gleichzeitig das flammende Gefühl von Fernweh in mir hervorruft, wenn ich an ihn denke.
Welcher Ort löst bei dir den Wunsch aus, sofort die Koffer packen und loszuziehen zu müssen? Ich bin gespannt darauf, in den Kommentaren über deinen persönlichen Herzensort zu lesen.
Alles Liebe und reise dich glücklich,
deine Christina
P.S. Folge mir gern auf Instagram und begleite mich auf meinen Reisen durch Europa. Ich freue mich sehr auf dich und deine persönliche Geschichte!
sascha Schoeneborn
Hallo Christina
Wenn ich nach dem Bericht von Dir nicht nach Island fahre, dann mache ich was falsch.
Der Bericht hat mir sehr gut gefallen! ????
Die weiteren Berichte werde ich auch noch lesen.
Wenn diese mir auch so gut gefallen, vermute ich schlimmes..?
Gruß Sascha
Christina | Naturauszeiten
Hallo Sascha,
du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr mich deine Antwort gefreut hat, denn genau aus diesem Grund schreibe ich den Reiseblog: um zu inspirieren und zu zeigen, wie schön „unser Europa“ ist ?.
Und wenn mir das auch nur ansatzweise gelingt, macht´s mich einfach nur glücklich, daher VIELEN DANK dafür!
Ich bin jetzt schon gespannt, was du zu den anderen Berichten sagen wirst und ob sich deine „schlimmen Vermutungen“ bestätigen ?
Viele Grüße,
Christina
sabine
Liebe Christina,
zufällig auf deinem wundervollen Blog gelandet!
Was für tolle Bilder du da hast. Phantastisch.
Island steht auch ganz weit oben auf meiner Bucket List.
Danke für die tolle Inspiration.
Herzliche Grüße
Bine
Christina | Naturauszeiten
Liebe Bine,
vielen Dank für deine wundervolle Rückmeldung zu meinem Blog 😍🙏🏼.
Darüber freue ich mich wirklich sehr!
Wann immer es für dich nach Island geht: lass es mich wissen – ich „versorge“ dich gern mit Infos 🤗.
Alles Liebe,
Christina
Marie
Das sind so wunderschöne Bilder!
Wir waren im Winter im Monat Februar auf Island.
Für die Region im Südosten von Island hatten wir uns lediglich eine Gletscherwanderung auf dem Vatnajökull vorgenommen und daher eine Unterkunft nahe Höfn gebucht.
Treffpunkt für die Wanderung war direkt an der Jökulsarlon Gletscherlagune. Als wir uns dann am Treffpunkt an der Lagune trafen, konnten wir den Anblick des Sees kaum fassen. Die unzähligen und spektakulären Eisformationen hatten wir so gar nicht erwartet. Auch der praktisch gegenüberliegende Diamond Beach hat uns sofort in den Bann gezogen.
Wir hatten tatsächlich bei unserer Planung für Island an die üblichen Highlights wie dem Golden Circle, die Blaue Lagune und Reykjavik gedacht. Daher war die Überraschung groß als wir diese spektakuläre Naturlandschaft sahen.
Insgesamt sind wir dreimal an die Lagune und zum Diamond Beach zurückgekehrt. Für mich ist Region eine der absoluten Highlights auf Island. Neben der unglaublichen Kulisse waren auch nur wenige Besucher vor Ort. Die relative Einsamkeit in der Region im Winter hat mir auch sehr gefallen.
Christina | Naturauszeiten
Hallo liebe Marie,
so schön, von dir und euren unvergesslichen Erfahrungen auf Island zu lesen 😍
Ich kann eure Faszination soooo nachvollziehen und teile sie mit euch zu 100%.
Thomas und mir geht es noch heute so: jedes Mal, wenn wir vor den gewaltigen Naturlandschaften stehen, bleibt kurz der Atmen stehen 🙏🏼
Daher bin ich auch von Herzen dankbar, dass ich das Land inzwischen schon mehrfach bereisen „durfte“.
Alles Liebe für euch und ganz herzliche Grüße,
Christina
Sosoxy
Erstaunliche Fotos! Ich war einmal in Island, aber an einem anderen Ort. Ich bin viel gelaufen und habe viel Sehenswürdigkeiten besichtigt, deshalb bin ich froh, dass ich die bequemsten Schuhe und gute Socken hatte. Dadurch schmerzten meine Füße nicht und ich konnte viel Zeit mit Gehen verbringen.